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  1. Modul Schnellgärprobe
    1. Submenü Schnellgärprobe
      1. Sinn und Zweck einer Schnellgärprobe

Modul Schnellgärprobe

Die Schnellgärprobe ist ein optionales Modul. Um sie zu nutzen, muss sie vorher im Menü Einstellungen => Module aktiviert werden. Hierauf wird ein weiteres Submenü im Reiter Gärverlauf generiert.

Ferner wird im Reiter Abfülldaten im Kapitel Vergärung das Feld Restextrakt der Schnellgärprobe sowie der Grünschlauchzeitpunkt aktiviert.

Achtung: Soll Grüngeschlaucht werden, ist eine Schnellgärprobe unbedingt nötig, da sonst der Grünschlauchzeitpunkt nicht ermittelt werden kann.

Submenü Schnellgärprobe

Über das Plusfeld oder den Pfeilbutton werden die Messungen der Schnellgärprobe in Form von Restextrakt in °P oder °Brix und Temperatur in °C eingetragen. Beim Pfeilbutton handelt es sich dabei um eine Importfunktion für eine CSV-Datei. Mit dem Minuszeichen werden Einträge aus der Liste gelöscht; dies kann bei Messfehlern erwünscht sein.

Der erste Messeintrag erfolgt automatisch, sobald ein Sud im Reiter Braudaten als gebraut markiert wurde. Der erste Eintrag ist dabei identisch mit der Stammwürze beim Anstellen im Reiter Braudaten.

Das Importieren selbst kann auch per Drag & Drop erfolgen. Liegen externe Daten in einem anderen Format vor, müssen diese vorher konvertiert werden. Dabei sollte die Spaltenkonfiguration der des Kleinen Brauhelfers entsprechen:

Datum
scheinbarer Restextrakt SRE [°P]
Temperatur Temp. [°C]
Alkohol Alk. [%]
scheinbarer Endvergärungsgrad sEVG [%]
tatsächlicher Endvergärungsgrad tEVG [%]
Bemerkung

Sinn und Zweck einer Schnellgärprobe

Mithilfe der Schnellgärprobe kann man den Endvergärungsgrad (EVG) während der Hauptgärung bestimmen. Wegen der höheren Temperatur verschafft die Probe dem Brauer einen Zeitvorteil bei der Beurteilung des Endergebnisses: Sie ermittelt, wie weit die jeweils eingesetzte Hefe die Würze heruntervergärt.

Die Schnellgärprobe entnimmt man am besten mit einem desinfizierten Schöpflöffel aus dem bereits gärenden Sud im sogenannten Kräusenstadium, füllt sie in ein geeignetes Glasgefäß wie einen sterilen Erlenmeyerkolben ab, dichtet dies Frischhaltefolie oder einem Gummistopfen ab und deponiert sie in einem warmen Zimmer oder der Nähe einer Heizung. Ein Spindelzylinder eignet sich weniger. An dem warmen Ort vergärt die entnommene Probe wesentlich schneller als die Hauptgärung. Durch Messungen des Restextraktes kann das Ende der Gärung schneller ermittelt werden, als der Hauptsud gärt. Daher auch der Name Schnellvergärungsprobe oder Schnellgärprobe.

Anfänglich entwickelt sich Schaum, der aber im Laufe einiger Tage immer weniger wird. Sobald sich kein Schaum mehr durch Schütteln entwickelt und die Probe anfängt sich langsam zu klären, ermittelt man den Restextraktgehalt. Verändert sich der Restextrakt innerhalb von 2 - 3 Tagen nicht mehr, ist die Probe endvergoren. Deren Wert wird auch die Hauptgärung haben..

Die Schnellgärprobe sollte wenigstens ein Mal am Tag geschüttelt werden, um gebundene Kohlensäure freizusetzen. Dabei bildet sich Schaum. Wird keine Kohlensäure mehr gebildet, muss die Probe nicht mehr geschüttelt werden.

Man beobachtet die Schnellgärprobe am besten mit dem Refraktometer. Zu häufiges Spindeln und Zurückschütten der Schnellgärprobe in einen Kolben sollte man vermeiden. Am besten sticht man mit einer Nadel ein kleines Loch in die Alufolie und tröpfelt die Flüssigkeit hindurch auf Refraktometer laufen. Eine Alternative ist eine Pipette.

Der Restextrakt der Schnellgärprobe sollte einige Tage absolut konstant bleiben, bevor man den Endvergärungspunkt festlegt. Oft hat sich die Probe dann auch geklärt. Bei obergärigen Bieren kann es vorkommen, dass die Schnellgärprobe nicht oder nur kaum schneller als die Hauptgärung verläuft; dies ist vor allem der Fall bei wärmetoleranten belgischen oder Kveik-Hefen. Die Schnellgärprobe sollte dann öfter geschüttelt werden, um den Prozess zu beschleunigen.