Kapitel Kochende
Die Werte zu Kochende geben nach dem Hopfenkochen bereits eine ungefähre Ahnung über das Erreichen der Rezeptvorgaben.
Stammwürze und Zielstammwürze bei Kochende
Zunächst wird die gemessene Stammwürze bei Kochende in °Plato links eingetragen und dann mit mit der Zielstammwürze im rechten Bereich verglichen.Der rechte Bereich ist das Ergebnis des Rezeptes im Reiter Rezept zum Zeitpunkt des Brauprozesses.
Wenig oder keine Differenz ist ein Indikator für einen störungsfreien Brauprozess. Größere Differenzen können Hinweise auf Störungen in der bisherigen Prozesskette sein, beispielsweisse beim Schroten oder Läutern.
Wird ein Refraktometer zur Messung benutzt, muss der Wert von °Brix in °Plato umgerechnet werden. Ein Klick auf den Button rechts öffnet dafür ein kleines Hilfsprogramm.
Würzemenge und Zielwürzemenge bei Kochende (20 °C)
Die Würzemenge vor dem Hopfenseihen wird nach dem Kochen und noch vor dem Hopfenseihen eingetragen. Diese Menge wird zur Berechnung der Sudhausausbeute benötigt, hat ansonsten keine Auswirkung.
Zunächst wird die gemessene Würzemenge bei Kochende (20 °C) links eingetragen und dann mit der Zielwürzemenge im rechten Bereich verglichen.
Bei abweichender Temperatur muss das gemessene Volumen umgerechnet werden, da sich alle Mengen im Kleinen Brauhelfer auf das Volumen bei 20 °C beziehen.
Gemessen wird das Würzevolumen mit einem Meterstab o.ä. vom Boden oder der Oberkante bis zur Füllhöhe aus. Die Umrechnung in Liter bei 20 °C erfolgt über den Klick auf den Button, der ein kleines Hilfsprogrammm öffnet. Die automatisch ausgegebenen Werte der Zielwürzemenge und Füllhöhe im rechten Bereich ergeben sich aus den Einstellungen der Anlage und der Verdampfungsrate im Reiter Ausrüstung sowie aus der Wassermenge im Reiter Rezept.
Das zusätzliche Temperaturfeld (100 °C) erlaubt die Mengenberechnung bei anderen Temperaturzuständen. Dies kann hilfreich etwa bei der Wahl des passenden Fermenters sein.
Zusätzlich rückt die Verdampfungsrate und die Sudhausausbeute im rechten Abschnitt in den Blick. Aus der Differenz der Verdampfungsrate im Rezept und am Brautag lässt sich ablesen, wie gut die Anlage eingestellt ist. Die Sudhausausbeute bezieht sich auf die Brauanlage selbst, deren Einsatz bei Kochende endet. Sie ist zu unterscheiden von den effektiven Sudhausausbeute, die zusätzlich Prozessschritte bis zum Anstellen berücksichtigt. Diese Schritte beeinflussen das Ergebnis des Brautages noch einmal stark, weswegen der Kleine Brauhelfer zwei Arten von Sudhausausbeute anführt; durch diese Unterteilung lassen sich die einzelne Prozessabschnitte besser analysieren.
Die Sudhausausbeute gibt an, wieviel Prozent der Schüttungsmenge seit dem Einmaischen als vergärbarer Extrakt gewonnen wurde. Die Daten hierfür stammen aus dem Submenü Maischen im Reiter Rezept.
Wenig oder keine Differenz ist ein Indikator für einen störungsfreien Brauprozess. Größere Differenzen deuten auf Störungen in der bisherigen Prozesskette sein, beispielsweise bei ungenügendem Kochen oder Zeitüberschreitung.
Zum Verständnis von Ziel- und Istwert
Die Werte der rechten Fensterhälfte sind zunächst die theoretischen Annahmen des jeweiligen Rezeptes im Reiter Rezept; die Werte zum Brautag im linken Bereich spiegeln die Praxis; sie sind kein Fehler des Programms! Vielmehr zeigen die linken Werte am Brautag, wie gut die Anlage und der Brauprozess eingestellt ist. Die Unterschiede errechnen sich aus dem Reiter Rezept und werden gleichfalls im Reiter Ausdruck in anderer Form repliziert. In ihrer Genauigkeit sind diese Werte stark abhängig von den Angaben im Reiter Ausrüstung sowie im Reiter Rohstoffe – dort die Kapitel Malz und Zusätze – und der Anzahl gebrauter Sude.
Je näher die Werte von Rezept und Braudatum übereinstimmen, desto besser lässt sich ein Rezept auf einer anderen Anlage identisch wiederbrauen. Umgekehrt deuten größere Abweichungen in der Prozesskette des Brauvorgangs auf Fehler hin. Abhängig davon, wo die Abweichung auftritt, lassen sich Rückschlüsse auf die mögliche Fehlerquelle ziehen. Beispielsweise deutet eine Abweichung der Stammwürze zu Kochbeginn auf eine unzureichende Malzschrotung oder falsch gewogene Schüttung hin, während eine Abweichung bei Kochende auf eine ungenau eingestellte Verdampfungsrate schließen lässt.