Kapitel Jungbiermenge
Wurde keine Schnellgärprobe gemacht, muss das Jungbier endvergoren sein, um die Menge Zucker oder Speise für die Karbonisierung richtig berechnen zu können. Beim Spunden ist dem nicht so, es ist nachsichtiger. Ein Hinweis auf ein endvergorenes Bier ist ein über zwei Tage konstanter Endvergärungsgrand (sEVG) oder scheinbarer Restextrakt (SRE [°P]). Am besten kontrolliert man das im Reiter Gärverlauf.
Die Jungbiermenge bezeichnet die Menge an Bier nach dem Abtrennen der Hefe und anderer Zutaten vom Geläger, wie der Hefeschlamm in der Brauersprache genannt wird. Sie kann identisch mit der Abfüllmenge sein, muss es aber nicht. Es kommt darauf an, ob noch ein oder mehrere Schritte bis zum Abfüllen eingebaut werden. Beim Umdrücken auf ein zweites Fass oder bei einem zweiten Kalthopfen, Aromatisierungen aller Art, ist das etwa der Fall.
Die Jungbiermenge ist ein Indikator für die Sudhausarbeit und die korrekte Umsetzung und Berechnung aller Schritte im Brauprozess.
Jungbiermenge
Die Jungbiermenge wird bei jedem Rezept zunächst aus dem Wert der Anstellmenge im Reiter Braudaten gleichgesetzt. Sie muss manuell nach dem Schlauchen eingetragen werden. Sobald man den Wert ändert, wird das Feld farbig unterlegt und seine Abhängigkeiten im Reiter Abfülldaten sichtbar gemacht; jede Änderung in der Jungbiermenge wirkt sich aus auf die Felder Verlust beim Anstellen, Zusätzlich benötigter Zucker für die Karbonisierung, die Abgefüllte Menge und die Anzahl Flaschen.
Aufgrund unterschiedlichster Behältnisse beim Umschlauchen, wird hier kein Helferlein angeboten. Es empfiehlt sich ein ausgelitertes Gefäß mit Mengenmarkierungen.
Verlust seit dem Anstellen
Beim Ab- oder Umfüllen berechnet das Programm den Bierverlust. Der Kleine Brauhelfer ist aber so flexibel, dass auch exotische Verfahren abgebildet werden können: auch die Erhöhung der Jungbiermenge – etwa durch die Gabe von Whisky, Rum, Saft – ist möglich und wird im Feld Verlust beim Anstellen durch ein vorangestelltes Minuszeichen kenntlich gemacht.
Spunden
Wird gespundet, schält das angehakte Feld Spunden die Berechnung für Zucker und Speise ab. Das ganze Kapitel Karbonisierung wird dabei ausgeblendet.
Gut zu wissen: Im Gegensatz zum Spundungsdruck ist der Begriff Spunden enger gefasst. Er meint Bier in einem druckdicht abgeschlossenen Fass oder Gärbehälter kontrolliert – etwas mit einem Spundapparat – durch die Gabe von CO₂ durch eine Gasflasche kontrolliert zu karbonisieren, damit das Kohlendioxid im Bier gelöst wird.