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  1. Kapitel Spundungsdruck
    1. Temperatur Jungbier
      1. Exkurs Zapfdruck
    2. Spundungsdruck

Kapitel Spundungsdruck

Der Spundungsdruck ist ein erforderlicher Überdruck im Jungbier zum Erreichen eines bestimmten CO₂-Gehalts bei einer bestimmten Temperatur mittels einer externen Quelle wie einer Gasflasche oder durch die Gabe von Zucker oder Speise zur Nachgärung.

Unter Spundungsdruck versteht man dabei den Druck, um Jungbier in einem Gebinde wie einem Fass oder einer Flasche zu karbonisieren. Durch die Anreicherung mit Kohlendioxid entsteht Kohlensäure und damit das Prickeln beim Trinken des Bieres und verantwortlich für den frischen Geschmack, fachsprachlich Rezenz genannt.

Der Kleine Brauhelfer ersetzt die von vielen Brauern geschätzten Spundungstabellen. (Wenn die Kellertemperatur sich etwa ändert, können die aber zu einem späteren Zeitpunkt wiederum nützlich sein.)

Bei der Karbonisierung mit Zucker orientiert sich die Temperatur an der höchsten Gärtemperatur; dies wird im Kapitel Karbonisierung behandelt.

Temperatur Jungbier

Anhand der Temperatur des Jungbiers rechnet der Kleine Brauhelfer im Zusammenspiel mit dem gewünschten CO₂-Gehalt im Reiter Rezept und wahlweise der neuesten Temperatur im Reiter Gärverlauf oder der manuellen Eingabe hier im Feld den benötigten Spundungsdruck auf das Fass, einer Flasche oder einem ähnlichen Gebinde aus.

Je kühler das Bier gelagert wird, um so weniger Druck ist nötig, da sich bei niedrigeren Temperaturen Kohlensäure im Bier besser löst. Niedrige Temperaturen machen nebenbei auch den feineren Schaum.

Umgekehrt heißt dies, dass sich bei einer kalten Lagerung die Kohlensäure schneller entbindet, wenn der Fassinhalt erwärmt wird. Abhilfe schafft hier ein erhöhter Druck, um den aufschäumenden Charakter manchen Bieres beizukommen – vor allem im Sommer.

Exkurs Zapfdruck

Oft wird der Zapfdruck gesenkt, wenn es schäumt. Das ist ein Fehler! Auch wenn der Kleine Brauhelfer den Spundungsdruck berechnet und Spundungstabellen damit unnötig macht, der zum Zapfen aus dem Fass benötigte Sättigungsdruck wird anhand der Bierkellertemperatur festgestellt. Wer mit seinem Fass die Orte wechselt, für den kann eine Tabelle für den Sättigungsdruck von Kohlendioxid hilfreich sein, denn dann ist die Bierkellertemperatur schnell Geschichte. Erhöht sich die Temperatur, muss auch der Druck erhöht werden, da sich sonst beim Zapfen die Kohlensäure entbindet und nur noch Schaum im Glas landet.

Allgemein gilt, dass sich ab 5 °C mit benötigten 0,8 bar mit jedem Grad Celsius der nötige Druck fürs um 0,1 bar erhöht. Dies bedeutet:

Temperatur Druck
8 °C 1,0 bar
10 °C 1,2 bar
12 °C 1,4 bar
14 °C 1,6 bar

Übereinstimmend ist es common sense, dass der Zapfdruck bei den meisten Hobbyanlagen 0,2 bar über dem Sättigungsdruck liegen soll, diese ergibt sich aus dem Höhenunterschied und der Leitungslänge. Pro Meter Höhenunterschied (Fassboden bis Zapfhahn) werden 0,1 bar Druck zugegeben, pro Meter Leitung mit 7 mm Querschnittt 0,1 bar bei 2 m Länge oder 10 mm Querschnitt bei 6 m Länge.

Aus den drei Drücken für Sättigung, Höhenunterschied und Leitungslänge ergibt sich der Zapfdruck

Spundungsdruck

Ist die Temperatur des Jungbieres im linken Fensterbereich eingegeben oder durch den Reiter Gärverlauf bespielt, zeigt dieses Feld im rechten Fensterbereich den erforderlichen Spundungsdruck für ein Fass oder ein anderes Gebinde an. Der Wert wird aus der letzten Messung im Reiter Gärverlauf übernommen und mit dem gewünschten CO₂-Gehalt im Reiter Rezept verrechnet.

Der Kleine Brauhelfer berechnet den Druck für das Flaschenmanometer oder den Spundapparat – einem Geräteteil aus einer Kombination von Überdruckventil und Manometer, das an Fässern angebracht wird – anhand der Temperatur des Jungbieres.

Je niedriger die Temperatur ist, um so mehr Kohlendioxid CO₂ wird im Jungbier gelöst und um so weniger Druck ist nötig.

Der Spundungsdruck stellt die Rezenz eines Bieres bei Zugabe von Kohlendioxid CO₂ ein. Im Gegensatz zur einer natürlichen Gärung mit Speise, Resthefe, Zucker, besteht bei Fässern und ähnlichen Gebinden zusätzlich die Möglichkeit der Zwangskarbonisierung. Dabei wird CO₂ per Gasflasche zugegeben.